Gloria & Gloriette - Die Kamera










Gloria





Spanien/Chile 2012
Regie: Sebastián Lelio
Darstellende: Coca Guazzini, Paulina García, Sergio Hernández, uva.
Laufzeit: 105 Minuten

Gloria hört auf, wie er beginnt: Die Titelfigur Gloria inmitten von Menschen und Musik. Und doch ist viel passiert in der Zwischenzeit. Gloria ist eine andere geworden und gleichzeitig dieselbe geblieben. In den gut 100 Filmminuten leidet und lacht man mit Gloria und hat sie am Ende ins Herz geschlossen.
Gloria (Paulina García) ist seit dreizehn Jahren geschieden, ihre Kinder sind schon seit langem aus dem Haus. Deshalb führt sie ein relativ selbstbestimmtes Leben, geht am Tag arbeiten und am Abend aus. Sie ist gut beschäftigt, würde aber - das zeigen die Nachrichten, die sie auf die Anrufbeantworter ihrer Kinder spricht - gerne noch beschäftigter sein. Gloria sucht nach dem zweiten Glück, das verraten ihre Augen immer wieder, und doch mimt sie die souveräne, fröhliche und lebensliebende Frau, die die Blicke der Männer auf sich zieht. Sie scheint zufrieden und fast glücklich, wenn sie auf der Tanzfläche steht oder bei ihrem vermutlich ersten Bungeejump aus vollem Herzen lacht. Als sie Rodolfo (Sergio Hernández) kennenlernt, erhält ihr Glück gar eine neue Dimension. Doch Rodolfo, der sich erst vor kurzem und endlich, so sagt er, von seiner Frau getrennt habe, hat Schwierigkeiten, Vergangenheit und Verantwortung hinter sich und sich mit Gloria auf etwas Neues einzulassen. Immer wieder reißen ihn die Anrufe seiner Familie zurück in sein altes Leben, und Gloria hat sichtlich jedes Mal mit sich zu kämpfen, wenn Rudolfos Töchter ihre Intimität stören, mehr jedoch damit, dass Rudolfo sich stören lässt, sie verleugnet und sie nicht Teil seines Lebens werden lässt.
Nichtsdestotrotz versuchen die beiden, eine Beziehung aufzubauen. Gloria nimmt ihn mit auf die Geburtstagsfeier ihres Sohnes im kleinen Kreis und stellt Rodolfo ihrer Familie vor. Rodolfo lädt Gloria auf ein Wochenende nach Viña del Mar an. Doch beide Male schafft er es nicht, durchzuhalten und verschwindet jeweils nach einem Telefonat mit seinen Töchtern spurlos und ohne Ankündigung von der Bildfläche. Gloria ist verwirrt, sie versteht Rodolfo nicht, gibt ihm nach dem ersten Verschwinden aber eine zweite Chance und ist bereit, mit allen Mitteln für dieses neue Glück zu kämpfen. Dann jedoch muss sie sich eingestehen, dass sie nicht gewinnen, sondern nur ihre Wut zum Ausdruck bringen kann. Was sie dann auch, bewaffnet mit einem Paintball-Gewehr, tut. Und dann sitzt sie lautstark lachend in ihrem Auto, wirkt befreit und voller Klarsicht. Wenn sie nun auf die Tanzfläche geht und anfängt, in kuriosen Bewegungen die Musik zu erfassen, ist dies nicht das triste Bild von zuvor, sondern Ausdruck ihres neuen Selbst-Bewusstseins. Q: kino-zeit.de


     

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GLORIA FTB GmbH, Heidelberg.
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