Gloria & Gloriette - Die Kamera










Tom und Hacke





Vom 27.09. - 10.10.2012 im KinderKino im GLORIA

Deutschland, Österreich 2012
Abenteuerfilm, Kinderfilm
Regie: Norbert Lechner
Drehbuch: Rudolf Herfurtner frei nach dem Roman "Die Abenteuer von Tom Sawyer" von Mark Twain
Darsteller/innen: Benedikt Weber, Xaver-Maria Brenner, Julia Forstner, Franziska Weisz, Fritz Karl u.a.
Kamera: Namche Okon
Laufzeit: 90 Min
FSK: ab 6 J.
FBW-Prädikat: Besonders Wertvoll
Altersempfehlung: ab 8 J.
Filmpreise: Kindermedienfestival Goldener Spatz 2012: Bestes Drehbuch, Filmfest München 2012: Kinderfilmfest-Publikumspreis

Eines Nachts beobachtet Tom gemeinsam mit seinem Freund Hacke, wie der skrupellose Schwarzmarkthändler Josef Achatz, genannt "Ami-Joe", auf dem Friedhof einen Mord begeht und die Schuld dem örtlichen Bestatter in die Schuhe schiebt. Die Kinder sind schockiert und beschließen, zu schweigen. Doch Tom plagen von nun an Gewissensbisse und außerdem könnte er die Schmuggelware, mit der Ami-Joe handelt, nur allzu gut selbst benötigen. Schließlich hat er vor kurzem aus Versehen die wertvolle Nähmaschine seiner Tante Polli, bei der er seit dem Tod seiner Eltern lebt, beschädigt. Und ohne diese kann sie nicht mehr für den Lebensunterhalt der Familie sorgen.

Norbert Lechner greift in seinem Kinderfilm bekannte Motive des Romans Die Abenteuer des Tom Sawyer von Mark Twain auf, verlagert diese jedoch vom Mississippi ins Bayern des Nachkriegsjahres 1948. Dabei legt er nicht nur großen Wert auf stimmigen Lokalkolorit, der sich beispielsweise durch die Dialoge im authentischen Dialekt zeigt, sondern auch auf die Darstellung der Lebensumstände der jungen Protagonisten, die beide ihre Eltern im Krieg verloren haben und sich in einer von Schwarzmarkthandel und Armut geprägte Gesellschaft bewegen. Dramaturgisch wirkt Tom und Hacke überzeugender als die Verfilmung Tom Sawyer (Deutschland 2011) von Hermine Huntgeburth, weil sie sich mehr Freiheiten erlaubt und dennoch dem Geist der literarischen Vorlage treu bleibt. Im Gegenzug jedoch bleibt die filmische Inszenierung insgesamt sehr konventionell und wirkt bisweilen sogar beliebig.

Besonders für den Deutschunterricht bietet sich entweder ein Vergleich der beiden neueren deutschen Filmadaptionen oder aber mit der Romanvorlage an. Spannend ist dabei insbesondere die Frage, wie sich die Geschichte durch die Übertragung an einen anderen Ort und in eine andere Zeit verändert und inwiefern die Figuren sich doch sehr ähnlich sind. Durch den starken historischen Bezug von Tom und Hacke können bei der Beschäftigung mit dem Film aber auch Hintergründe über das Leben auf dem Land in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg mit besonderer Berücksichtigung der Lebensumstände der Kinder einfließen. Q:kinofenster.de
Autor/in: Stefan Stiletto, 01.08.2012


     

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